JUSO Stadt St. Gallen protestiert gegen Auto-Initiative

23.08.2017

Gestern behandelte das St. Galler Stadtparlament die Mobilitätsinitiative, welche mehr Autoverkehr in der Stadt erlaubt hätte. Vor der Parlamentssitzung verlieh die JUSO Stadt St. Gallen ihrem Unmut Ausdruck: Um gegen den drohenden steigenden Verkehr zu protestieren, veranstaltete die JUSO ein Hupkonzert beim Eintreten der Parlamentarier*innen. Das Parlament beschloss danach, die Initiative zur Ablehnung zu empfehlen.
Die Protestaktion der JUSO gegen die Mobilitätsinitiative fand vor Sitzungsbeginn beim Kantonsratssaal statt, in dem ausnahmsweise das Stadtparlament tagte. Sie wollten so auf die Gefahren der Mobilitätsinitiative der Bürgerlichen hinweisen, die an der Sitzung behandelt wurde. Wenn bürgerliche Stadtparlamentarier*innen das Gebäude betraten, liessen die JUSOs laute Autohup-Geräusche laufen. Auf einem Transparent forderten sie eine autofreie Stadt.
«Die Mobilitätsinitiative, oder ‘Auto-Initiative’, würde direkt zu mehr Autoverkehr in der Stadt führen!», so Andri Bösch (20), Stadtratskandidat der JUSO. «Moderne Städte wie Kopenhagen oder Zürich fördern heutzutage den Velo- und Fussverkehr – aber St. Gallen soll noch mehr Platz für Autos opfern? Das ist komplett verfehlt und zeigt wieder, dass viele Bürgerliche der Zeit hinterherhinken!»
Die Mobilitätsinitiative wurde von einem Komitee von bürgerlichen Parteien und verschiedenen Verbänden lanciert und fordert, dass der Autoverkehr in der Stadt weiter zunehmen darf. Die JUSO hingegen fordert in ihrem Stadtratswahlkampf eine komplett autofreie Stadt mit mehr Velo- und Fussverkehr. In diesem Sinne sieht die JUSO den Entscheid des Stadtparlaments als Schritt in die richtige Richtung.
«Es ist absurd, dass wir jedes Jahr darüber diskutieren müssen, wo jetzt neue Tiefgaragen oder Autobahnanschlüsse Platz wegnehmen sollen. Wir haben noch nicht mal in der ganzen Stadt sichere Velowege!», erklärt Andri Bösch. Die Stadt solle öffentliche Verkehrsmittel und den Langsamverkehr fördern und Pendler*innen mit Parkhäusern bei den Hauptpforten der Stadt abfangen.
Die JUSO freut sich, dass das Stadtparlament die Initiative zur Ablehnung empfiehlt und damit ein Zeichen gegen den Autoverkehr in der Stadt setzte. Sie wird auch im kommenden direkten Abstimmungskampf gegen die Initiative aktiv werden.